Reihe: Wirtschaft - für wen?
Veranstaltungsort:
Online-Veranstaltung - Zugang erfolgt nach Anmeldung
Termin: Donnerstag, 07.03.2024, 19:00 Uhr bis 20:30 Uhr
Anmeldung: bis 01.03.2024 anmelden-keb.de/69328
Die gängige Lehrbuchökonomie betrachtet Geld oft als eine Art Schmiermittel
der Wirtschaft - es erleichtert Transaktionen, ändert jedoch nicht die grundlegenden
Spielregeln. Aber ist das wirklich so? Könnte es sein, dass die Finanzindustrie
ein neuartiges Phänomen darstellt, das die Wirtschaftsregeln
tiefgreifend verändert?
In seinem Vortrag zeigt Oliver Schlaudt auf, dass Geld weit mehr ist als nur ein
Tauschmittel. Es bringt nicht nur eine bestimmte Wirtschaftsweise mit sich,
sondern beeinflusst auch unsere Vorstellungen von Menschlichkeit, Gesellschaft
und sogar unserer Weltanschauung. Wenn wir Geld nutzen, um unsere
Ziele zu verfolgen, beeinflusst es uns gleichzeitig und verfolgt seine eigenen Zwecke. Der
Vortrag basiert auf der Geldkritik von K. William Kapp und beleuchtet exemplarisch den
Begriff von Vernunft und Rationalität, den das Geld uns vorschreibt. Dieser Aspekt ist von großer
Bedeutung für die Frage der Vereinbarkeit von Ökonomie und Ökologie.
Der Referent Oliver Schlaudt ist Professor für Philosophie und Politische Ökonomie an der
Hochschule für Gesellschaftsgestaltung HfGG Koblenz. Zu seinen aktuellen Büchern gehören
"Zugemüllt: Eine müllphilosophische Deutschlandreise" (München: C.H. Beck 2024) sowie "Kleine
Philosophie des Geldes im Augenblick seines Verschwindens" (Berlin,Matthes & Seitz 2024), das
er gemeinsam mit Frank Engster und Aldo Haesler veröffentlicht hat