Priester, König und Prophet:Taufgedächtnis am Dankeschönabend des Pastoralen Raums Mayen

Taufe und Firmung - Gründung des christlichen Lebens

Im Wasser der Taufe, der Quelle allen Lebens, sind wir in die Gemeinschaft mit Jesus Christus hineingenommen. Im Zeichen des Kreuzes sind wir für immer Kinder Gottes: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Bei der Firmung wurden wir durch die Salbung mit dem heiligen Chrisam zu Zeugen seiner Liebe in der Welt gemacht als Priester, König und Prophet.
In der Liturgie heißt es:
„Du wirst nun mit dem Heiligen Chrisam gesalbt, denn Du bist Glied des Volkes Gottes und gehörst für immer Christus an, der gesalbt ist zum Priester, König und Propheten in Ewigkeit.“
Wasser des Lebens

"Wohl kaum jemand kann sich bewusst an den Tag seiner eigenen Taufe erinnern. Auch ich nicht. An den Tag als ich mit dem geweihten Wasser gesegnet und durch diese Taufe zum Christen und mit Jesus Christus verbunden wurde.
Aber ich kann mich dadurch daran erinnern, dass ich mich bei Betreten einer Kirche mit dem Weihwasser bekreuzige, mein Gast sein verdeutliche und mich von Gott willkommen fühle. Und das tue ich. Jedes Mal. Ganz egal wo.
Mit eben diesem Wasser, mit dem ich einst getauft wurde. Wasser, nicht nur als Element oder gar Ressource, sondern und vor allem als Zeichen Gottes. Wasser, das lebendig macht, vom Leben zeugt, Leben ist und mich willkommen heißt. Jedes Mal. Ganz egal wo."
Durch die Taufe und die Firmung mit dem Heiligen Geist werden wir Getauften zu einem geistigen Bau und einem heiligen Priestertum geweiht (…).

Als Christin bin ich jemand, der Gott zum Erlebnis bringen kann: immer dann, wenn ich bete, alleine oder in Gemeinschaft, wenn ich die Eucharistie mitfeiere und die Kommunion austeile. Priesterin bin ich mitten im Leben, wenn ich segne, tröste und in der Gemeinschaft mit Gott lebe.
So gehöre ich zum priesterlichen Volk Gottes, der Kirche – so wie jeder von uns gestern, heute, morgen, wenn wir miteinander beten und Gottesdienst feiern.
Jede Getaufte ist durch die ihm in der Taufe geschenkten Gaben – Talente, Fähigkeiten, Begabungen – ein lebendiges Werkzeug der Kirche selbst, nach dem Maß der Gabe Christi.

In meiner konkreten Liebe zum Nächsten, in meinem Engagement im Sozialdienst der Katholischen Frauen, im Einsatz für Menschen mit Beeinträchtigungen und im Einsatz für Flüchtlinge jenseits aller kirchlichen Grenzen bin ich ein lebendiges Werkzeug der Liebe Gottes. Als dienende Königin vermittle ich im Einsatz für den Nächsten eine Gotteserfahrung: Die Erfahrung seiner grenzenlosen, unendlichen und unverbrauchbaren Liebe.
Als Königin – so wie jeder von uns gestern, heute, morgen, wenn er liebt.
Die Sendung der Getauften ist Teilnahme am Auftrag der Kirche selbst. Zu diesem Apostolat werden alle vom Herrn selbst durch Taufe und Firmung berufen. (…) Wir als Getaufte sind dazu berufen, die Kirche überall in der Welt wirksam werden zu lassen – denn nur so kann sie das Salz der Erde werden.

Ich erfülle diesen prophetischen Auftrag, wo ich in meinem Leben mit meiner unverwechselbaren Persönlichkeit für den Glauben einstehe und als Christ in der Gesellschaft erkennbar bin. In meiner Biografie ebenso wie im Engagement im Rat des Pastoralen Raumes und der Pfarrei St. Barbara.
Als Prophet – so wie jeder von uns gestern, heute, morgen, wenn wir für das Evangelium einstehen.
Licht des Lebens und der Hoffnung

Mit der Taufe und dem damit erworbenen Sakrament meines Glaubens blicke ich dankbar und mit stolzem Bewusstsein auf meine Taufe und meine Zugehörigkeit zur großen Glaubensgemeinschaft.
Wie meine Taufkerze, die damals an der Flamme der Osterkerze entzündet wurde, ist sie mir mit ihrem Licht Tag für Tag eine Kraftquelle. Aus dem Wort Gottes schöpfend, geht sie mir mit ihrer lebendig machenden Wirkung voran und führt mich.