Zum Inhalt springen

Beitrag von Dominic Hallfell auf der Synodalversammlung :Glauben - ER-leben in Gemeinschaft

Dominic Hallfell moderierte die Synodalversammlung und beantwortete bei einem spirituellen Zwischenruf drei Fragen zum Thema "Glauben - Erleben in Gemeinschaft". Wie würden Sie antworten?
Dominic Hallfell
Datum:
2. Dez. 2025
Von:
Dominic Hallfell

Frage 1: Was bedeutet Dir persönlich der christliche Glaube - und wie wirkt sich diese Bedeutung auf Dein Leben und Dein Engagement in der Kirche aus?

Der christliche Glaube bedeutet mir zu allererst recht viel, gerade weil er mir durch meine Familie vorgelebt und mitgegeben wurde, wofür ich sehr dankbar bin. Christlicher Glaube erreicht mein Herz und bedeutet für mich ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit, ist ein Raum in dem ich nicht alleine und einsam bin, in dem ich sein darf, wie und wer ich bin und wo ich mich nicht erklären muss. Das Kreuz, das ich um den Hals trage, gibt mir das sichere Gefühl, beschützt und geschützt zu sein und immer eine haltende und auch tragende Hand im Hintergrund zu wissen. 

Die Bedeutung für mein Leben ist dann eben genau das: Schutz und Halt und Geborgenheit und in Gemeinschaft sein. Und durch meine Engagement in meiner Pfarrgemeinde und im Pastoralen Raum möchte ich Anteil daran sein und Gemeinschaft schaffen, in der auch ich Geborgenheit schenken darf und kann. 

Frage 2: Wie erlebst Du persönlich die Vielfalt des christlichen Lebens im Pastoralen Raum Mayen - und welche Rolle spielt dabei die Eigeninitiative der Gläubigen?

Die Vielfalt dieses christlichen Lebens gerade im Pastoralen Raum erlebe ich mit den Menschen, mit meinen Mitchristen, denen ich begegne und denen ich begegnen darf und mit denen ich ins Gespräch komme und wir uns über unseren Glauben an Gott austauschen können. Selbst wenn wir uns bis dahin gar nicht kannten, so habe ich es wirklich schon erlebt, so werden wir schnell vertraut miteinander und gehen nach dem Gespräch sogar als Freunde auseinander. Freunde nicht nur im gemeinsamen Glauben. Und das alles funktioniert noch am besten, wenn wir alle aufeinander zugehen und alle die, denen wir begegnen dürfen, egal ob jung oder alt, egal ob groß oder klein, egal ob… alles ganz egal, mitnehmen auf dem gemeinsamen Weg des Glaubens. Gemeinsam und vor allem Miteinander glauben teilen, Leben teilen.

Frage 3: Wie gelingt es Deiner Meinung nach, Glauben in Gemeinschaft so zu gestalten, dass sich auch kirchenferne oder suchende Menschen eingeladen und angesprochen fühlen?

Das ist eine berechtigte und gleichzeitig wunderbare Frage. Ja, wie gelingt so was. Wie gelingt Dir das, wie gelingt mir das? Erstmal ist es vielleicht eine Idee Scheu abzulegen, Menschen anzusprechen, die uns fragend vorkommen. „Wollen sie überhaupt angesprochen werden?“, ist doch meist eine Frage, die uns selbst daran hindert auf Menschen zuzugehen, in Zeiten wie diesen. Ich will ehrlich sein, in meiner Generation wird es oft belächelt und negiert gläubiger Mensch zu sein, was dazu führt, dass ich darüber eher schweige oder zumindest sehr, sehr leise bleibe. Was nicht heißen soll, dass ich irgendwas verleugne, im Gegenteil. Ich bin mir meines tiefen Glaubens immer bewusst, will aber auch niemanden überreden es mir gleich zu tun. Um so mehr freut es mich, dass ich heute in einer Gemeinschaft wie dieser laut sein darf und eben nichts verschweigen muss und dann ist das doch genau der richtige Weg. Lauter werden. Zu dem stehen was man ist und zulassen auch ab und zu mal belächelt zu werden. Menschen, die suchend sind und kirchenfern eine Sehnsucht in sich spüren, sich dieser wieder anzunähern, die sehen einen Ansprechpartner, mit dem sie reden, eine Hand, die sie ergreifen können und schon werden so aus einem schon zwei und irgendwann dann auch so viele, wie heute hier sind und vielleicht sogar noch viele, viele mehr.